Interview zur Print-Grund-Akademie
„Essenz des Journalismus“
Steffen Grütjen ist einer der Stipendiaten, der schon am längsten im journalistischen Förderprogramm der Hanns-Seidel-Stiftung dabei ist. 2017 begann er sein Journalistik-Studium an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und ist seit 2018 Teil der Stiftung. Mittlerweile studiert er im Master Journalistik mit Schwerpunkt Innovation und Management. Mitte Januar war er bei der Print-Grund-Akademie zu Meldung, Bericht und Nachricht dabei.
Steffen, was bedeuten Dir Nachrichten?
Nachrichten sind das Grundelement im Journalismus und auch im gesellschaftlichen Zusammenleben. Nachrichten sind das, wonach sich Politik richtet, was in Politik und Gesellschaft passiert. Sie sind im Journalismus die Essenz und das, wofür viele Leute mitunter auch bezahlen.
Du hattest am Wochenende ein Seminar dazu. Was nimmst Du mit?
Ich nehme mit, wie einfach und schwer zugleich Nachrichten sein können. Es klingt immer so einfach, aber das auf eine so niedrigschwellige Art zu formulieren, ist dann doch schwierig. Ich nehme mit, dass Nachrichten überhaupt erstmal gecheckt werden müssen und dass jede Nachricht einen Kern hat. Und den zu erkennen – für das Publikum und das Medium -, das ist die große Herausforderung.
Was sticht für dich heraus? Was war besonders am Wochenende?
Der Zeitdruck, den wir hatten. Das fand ich gut. Innerhalb weniger Minuten – 20 Minuten, halbe Stunde – einen Text so zu schreiben, um ihn so abzuliefern, dass wir damit auch in eine Redaktion hätten gehen können oder ein CvD (Chef vom Dienst, Anm. d. Red.) das abgenommen hätte.
Was rätst Du anderen, die jetzt die Printakademie besuchen möchten?
Eine kritische Haltung zu bewahren. Das gilt für Nachrichten und Pressemitteilungen, aber auch für die Inhalte, die wir in den Seminaren besprechen. In einer Übung am Wochenende zum Beispiel fiel in einer Pressemitteilung der Polizei über einen mutmaßlichen Raubmord der Begriff „abzocken.“ Ich habe mich mit dem Begriff schwergetan, weil der Tathergang teils widersprüchlich formuliert war. Den Begriff „abzocken“ habe ich als stark wertend empfunden – andere nicht. In unseren Seminaren finde ich es wichtig, auch über solche „Kleinigkeiten“ zu diskutieren. Das ist eine gute Vorbereitung auf die spätere Arbeit in einer Redaktion.