„Der Hahn ist tot“ und andere Ohrwürmer
Stipendiaten-Chor wird bei Premierenkonzert gefeiert
Die Hanns-Seidel-Stiftung hat jetzt auch einen Stipendiaten-Chor! Nach einer Probenwoche im März brillierten 28 Chorsänger, überwiegend (Alt-)Stipendiaten, mit einem Konzert im Kaisersaal von Kloster Banz.
Am 19. März 2023 hat sich der neugegründete Chor erstmals auf Kloster Banz eingefunden, um in eine intensive Probenwoche zu starten. Unter der Leitung des Stipendiaten Richard Stier haben 28 Chorsänger, bestehend aus (Alt-)Stipendiaten und vier externen Profis, die Liebesliederwalzer Opus 52 von Johannes Brahms sowie einige A‑capella Stücke von Max Reger und Felix Mendelssohn-Bartholdy einstudiert. Den Höhepunkt stellte das Frühjahrskonzert mit den eingeübten Stücken am 25. März im Kaisersaal auf Kloster Banz dar.
Der Tagesablauf der Probenwoche begann jeweils mit einigen Aufwärm- und Atemübungen für die Stimmen der Chorsänger. Stipendiatin Elena Häuserer unterstützte das Einsingen vor den Proben. Dabei wurden eingängige Kanons und Übungen wie „Mein Portemonnaie, das muss aus Zwiebelleder sein“, „Der Hahn ist tot“ und „Rechts blitzt‚s, links donnert‚s“ gesungen, welche sich als hartnäckige Ohrwürmer herausstellten und auch in den Pausen regelmäßig geträllert wurden. Nachmittags wurde weiter geprobt – und auch am Abend hat sich der Chor mehrmals zum Proben in der Kutschenhalle eingefunden, wo er anschließend oft noch zum gemeinsamen Singen von Pop-Songs am Keyboard geblieben ist.
Die knapp bemessene Freizeit wurde nicht nur im Bierstübla von Kloster Banz zu vielen Gesprächen genutzt, sodass sich die Gruppe untereinander gut kennenlernen und zusammenwachsen konnte. Zur Abwechslung wurde ein Vortrag von Prof. Dr. Matthias Herrmann zur Musik des 19. Jahrhunderts (mit dem Schwerpunkt Romantik) und ein Workshop mit Tobias Baume, dem Referenten des Kreuzkantors in Dresden, zum Thema Politik und Musik angeboten.
Am Konzerttag sind die beiden Pianistinnen Nina Scheidmantel und Samira Spiegel zur Gruppe gestoßen, die neben der Chorbegleitung auch die Ballszenen aus Opus 109 von Robert Schumann spielten. Zunächst erfolgte eine gemeinsame Generalprobe im Kaisersaal, bei der auch die Solisten Anne Stadler (Sopran), Anna-Maria Tietze (Alt), Murilo Sousa (Tenor) und Gerry Zimmermann (Bass) zum Einsatz kamen. Zum Konzert um 19 Uhr haben sich viele Teilnehmer anderer Seminare sowie eigens angereiste Angehörige im gut gefüllten Kaisersaal eingefunden, wo sie Dr. Jutta Möhringer, Leiterin des Instituts für Begabtenförderung der HSS, begrüßte. Zwischen den einzelnen Ballszenen wurde der Konzertabend vom Dirigenten erläutert, sodass die Zuhörer auch inhaltlich folgen und die Musik in allen Facetten genießen konnten. Stehende Ovationen des Publikums belohnten den Chor – und so gab er ein weiteres A‑capella Stück als Zugabe zum Besten.
Letztlich richtete Stipendiat Jakob Forster im Namen des Chors einige Dankesworte an den Dirigenten, die Solisten, Pianistinnen sowie den Chor-Repetitor Robin Gaede. Auch beim anschließenden Empfang im Fürstenzimmer gab es viele positive Rückmeldungen von den Konzertbesuchern, so dass nunmehr eine gelöste Stimmung in der gesamten Gruppe herrschte, die in einer langen Nacht mit viel Gesang und Tanz mündete. Hier wurde die besondere Gruppendynamik, die sich über die gesamte Woche entwickeln konnte, noch einmal deutlich. Der Abschied vor der Heimreise am nächsten Morgen war daher sehr emotional geprägt.
Der neugegründete Stipendiatenchor bedankt sich für die Möglichkeit, diese Probenwoche durchzuführen und freut sich auf ein weiteres Konzert im nächsten Jahr.