Erlanger Stipendiatengruppe erforscht Staffelsteiner Wahrzeichen
Schnitzeljagd in Kloster Banz
Die drei Wahrzeichen von Bad Staffelstein – der Staffelberg, die Basilika Vierzehnheiligen und Kloster Banz – standen im Mittelpunkt eines Seminars der Erlanger Stipendiatengruppe.
30 Stipendiaten und Stipendiatinnen trafen sich wie üblich am Freitagabend in Kloster Banz, um sich zunächst mit „Speed-Dating“, „Energizer“ und zwei Stunden „Werwolf“ selbst kennenzulernen.
Frühmorgens ging es dann bereits um 8.30 Uhr zum Staffelberg. Dort erläuterte Philipp Schinkel (M. A.), Archäologe am Institut für Fränkische Landesgeschichte (IFLG), das keltische Oppidum auf dem Staffelberg – oder besser gesagt, dessen Überreste. Unter dem Eintrag „oppidum“ ist in den einschlägigen Lateinwörterbüchern die deutsche Bezeichnung „Stadt“ hinterlegt; genauer wäre freilich eine Umschreibung wie „stadtähnliche Ansiedlung“. Nichtsdestotrotz war es eine horizonterweiternde Erfahrung, sich die beeindruckende Anlage mit ihren erstaunlich robusten Bauwerken und Lebensweise vor über 2000 Jahren vorzustellen. Dem gegenüber stand die (sehr reale) Aussicht, die mit Kaffee und Kuchen bewundert wurde.
Nach der Mittagspause begaben sich vier Gruppen auf eine Schnitzeljagd durch Kloster Banz. Die Beantwortung der Fragen erfolgte mithilfe im Voraus zusammengestellter Links und erforderte sehr viel Präzision. So wollte man beispielsweise wissen, wann und durch wen Kloster Banz gegründet wurde (1096 von Markgraf Hermann von Baden), wann dieses säkularisiert wurde (1803), aber auch, welches Gebäude bis 1814 auf der Maintalterrasse stand (ein Krankenhaus). Es galt, die Lösungsbuchstaben aus zwanzig Fragen in die richtige Reihenfolge zu bringen – und die Gruppe, die als erstes das Abtszimmer erreichte, gewann einen Kasten mit Erfrischungsgetränken. Nicht nur das imposante Abtszimmer wurde während der Schnitzeljagd entdeckt, auch andere, oft verschlossene Türen öffneten sich, etwa zum Fürstenzimmer und dem Kaisersaal.
Der letzte Tag wurde durch den Programmpunkt „Bad Staffelstein“ eingeleitet, in dem vieles über die Entstehung, Entwicklung und aktuelle Struktur des Kurortes zu lernen war – und auch eigene Zukunftskonzepte zu entwerfen waren. Diese betrafen sowohl den kürzlich eingeführten autonom fahrenden Shuttlebetrieb M.I.L.A.S. als auch den öffentlichen Raum im Allgemeinen mitsamt Städtebau und Mobilität. Eine andere Gruppe präsentierte ihre Ideen in puncto Wirtschaft und Tourismus. Ebenso wurden die Themen Soziales und Miteinander sowie Natur und Freizeit besprochen. Ein wiederkehrender und wohl der dringlichste Wunsch – vermutlich aller – Stipendiaten und Stipendiatinnen der HSS besteht in einer häufiger getakteten Transportoption vom Bahnhof in Bad Staffelstein nach Kloster Banz, alternativ zum Taxi.
Zum Schluss ging es zur Basilika Vierzehnheiligen. Einige besuchten die Heilige Messe, nach deren Ende aber konnte jeder das Gotteshaus auf sich wirken lassen. Zweierteams stellten die vierzehn Nothelfer (Nomen!) vor und traten in einem Kahoot!-Quiz gegeneinander an. Währenddessen gesellte sich überraschend ein Gast zur Besuchergruppe: Pater Werner Reischmann. Der Franziskaner berichtete aus seinem Leben, verschenkte Postkarten mit seinen Fotografien (und Schokolade …) und spielte zur abschließenden Krönung auf seiner Mundharmonika.
Das Gruppenseminar kann als Erfolg betrachtet werden, denn auf der einen Seite sind Stipendiatinnen und Stipendiaten des Hochschulstandortes miteinander vertrauter geworden, auf der anderen Seite konnte das Wissen über das alle verbindende Kloster sowie dessen Umgebung vertieft werden.
Die Stipendiatengruppe an der FAU Erlangen formulierten ganz klar einen Wiederholungsbedarf für so ein Seminar!