Erlanger Stipendiatengruppe erforscht Staffelsteiner Wahrzeichen

Schnitzeljagd in Kloster Banz

Veröffentlicht am 18. Mai 2024 von Lía Froschauer

Die drei Wahr­zei­chen von Bad Staf­fel­stein – der Staf­fel­berg, die Basi­li­ka Vier­zehn­hei­li­gen und Klos­ter Banz – stan­den im Mit­tel­punkt eines Semi­nars der Erlan­ger Stipendiatengruppe.

30 Sti­pen­dia­ten und Sti­pen­dia­tin­nen tra­fen sich wie üblich am Frei­tag­abend in Klos­ter Banz, um sich zunächst mit „Speed-Dating“, „Ener­gi­zer“ und zwei Stun­den „Wer­wolf“ selbst kennenzulernen.

Früh­mor­gens ging es dann bereits um 8.30 Uhr zum Staf­fel­berg. Dort erläu­ter­te Phil­ipp Schin­kel (M. A.), Archäo­lo­ge am Insti­tut für Frän­ki­sche Lan­des­ge­schich­te (IFLG), das kel­ti­sche Oppi­dum auf dem Staf­fel­berg – oder bes­ser gesagt, des­sen Über­res­te. Unter dem Ein­trag „oppi­dum“ ist in den ein­schlä­gi­gen Latein­wör­ter­bü­chern die deut­sche Bezeich­nung „Stadt“ hin­ter­legt; genau­er wäre frei­lich eine Umschrei­bung wie „stadt­ähn­li­che Ansied­lung“. Nichts­des­to­trotz war es eine hori­zont­er­wei­tern­de Erfah­rung, sich die beein­dru­cken­de Anla­ge mit ihren erstaun­lich robus­ten Bau­wer­ken und Lebens­wei­se vor über 2000 Jah­ren vor­zu­stel­len. Dem gegen­über stand die (sehr rea­le) Aus­sicht, die mit Kaf­fee und Kuchen bewun­dert wurde.

Nach der Mit­tags­pau­se bega­ben sich vier Grup­pen auf eine Schnit­zel­jagd durch Klos­ter Banz. Die Beant­wor­tung der Fra­gen erfolg­te mit­hil­fe im Vor­aus zusam­men­ge­stell­ter Links und erfor­der­te sehr viel Prä­zi­si­on. So woll­te man bei­spiels­wei­se wis­sen, wann und durch wen Klos­ter Banz gegrün­det wur­de (1096 von Mark­graf Her­mann von Baden), wann die­ses säku­la­ri­siert wur­de (1803), aber auch, wel­ches Gebäu­de bis 1814 auf der Maint­al­ter­ras­se stand (ein Kran­ken­haus). Es galt, die Lösungs­buch­sta­ben aus zwan­zig Fra­gen in die rich­ti­ge Rei­hen­fol­ge zu brin­gen – und die Grup­pe, die als ers­tes das Abts­zim­mer erreich­te, gewann einen Kas­ten mit Erfri­schungs­ge­trän­ken. Nicht nur das impo­san­te Abts­zim­mer wur­de wäh­rend der Schnit­zel­jagd ent­deckt, auch ande­re, oft ver­schlos­se­ne Türen öff­ne­ten sich, etwa zum Fürs­ten­zim­mer und dem Kaisersaal.

Der letz­te Tag wur­de durch den Pro­gramm­punkt „Bad Staf­fel­stein“ ein­ge­lei­tet, in dem vie­les über die Ent­ste­hung, Ent­wick­lung und aktu­el­le Struk­tur des Kur­or­tes zu ler­nen war – und auch eige­ne Zukunfts­kon­zep­te zu ent­wer­fen waren. Die­se betra­fen sowohl den kürz­lich ein­ge­führ­ten auto­nom fah­ren­den Shut­tle­be­trieb M.I.L.A.S. als auch den öffent­li­chen Raum im All­ge­mei­nen mit­samt Städ­te­bau und Mobi­li­tät. Eine ande­re Grup­pe prä­sen­tier­te ihre Ideen in punc­to Wirt­schaft und Tou­ris­mus. Eben­so wur­den die The­men Sozia­les und Mit­ein­an­der sowie Natur und Frei­zeit bespro­chen. Ein wie­der­keh­ren­der und wohl der dring­lichs­te Wunsch – ver­mut­lich aller – Sti­pen­dia­ten und Sti­pen­dia­tin­nen der HSS besteht in einer häu­fi­ger getak­te­ten Trans­port­op­ti­on vom Bahn­hof in Bad Staf­fel­stein nach Klos­ter Banz, alter­na­tiv zum Taxi.

Zum Schluss ging es zur Basi­li­ka Vier­zehn­hei­li­gen. Eini­ge besuch­ten die Hei­li­ge Mes­se, nach deren Ende aber konn­te jeder das Got­tes­haus auf sich wir­ken las­sen. Zwei­er­teams stell­ten die vier­zehn Not­hel­fer (Nomen!) vor und tra­ten in einem Kahoot!-Quiz gegen­ein­an­der an. Wäh­rend­des­sen gesell­te sich über­ra­schend ein Gast zur Besu­cher­grup­pe: Pater Wer­ner Reisch­mann. Der Fran­zis­ka­ner berich­te­te aus sei­nem Leben, ver­schenk­te Post­kar­ten mit sei­nen Foto­gra­fien (und Scho­ko­la­de …) und spiel­te zur abschlie­ßen­den Krö­nung auf sei­ner Mundharmonika.

Das Grup­pen­se­mi­nar kann als Erfolg betrach­tet wer­den, denn auf der einen Sei­te sind Sti­pen­dia­tin­nen und Sti­pen­dia­ten des Hoch­schul­stand­or­tes mit­ein­an­der ver­trau­ter gewor­den, auf der ande­ren Sei­te konn­te das Wis­sen über das alle ver­bin­den­de Klos­ter sowie des­sen Umge­bung ver­tieft werden.

Die Sti­pen­dia­ten­grup­pe an der FAU Erlan­gen for­mu­lier­ten ganz klar einen Wie­der­ho­lungs­be­darf für so ein Seminar!

Die Stipendiatengruppe an der FAU Erlangen war zum selbstgestalteten Seminar in Banz - und auf dem Staffelberg.
Die Sti­pen­dia­ten­grup­pe an der FAU Erlan­gen war zum selbst­ge­stal­te­ten Semi­nar in Banz – und auf dem Staffelberg.