Daniela Neri-Ultsch stellt die Biographie von Barbara Stamm vor
Politik mit Leidenschaft für die Menschen
Frauen in der bayerischen Politik haben einen schweren Stand. Eine ebenso vorbildliche wie erfolgreiche Kämpferin war Barbara Stamm, Ministerin und auch Vorstandsmitglied der Hanns-Seidel-Stiftung. Prof. Dr. Daniela Neri-Ultsch, Historikerin an der Uni Regensburg und CdAS-Mitglied, hatte 2024 – zwei Jahre nach dem Tod der beliebten Politikerin – eine Biografie vorgelegt. Im Mai 2025 stellte sie diese auch in der HSS vor.
Zu der Präsentation im Konferenzzentrum München hatten Dr. Christian Petrzik, Leiter des Archivs für Christlich-soziale Politik der HSS, und Dr. Andreas Burtscheidt, Vorsitzender des Clubs der Altstipendiaten der Hanns-Seidel-Stiftung (CdAS) eingeladen. Der HSS war die Sozialpolitikerin Barbara Stamm sehr verbunden. Zum einen gehörte sie dem Vorstand der Stiftung fast 25 Jahre lang an und zum anderen führte sie viele Projekte mit der HSS im Zuge ihres jahrzehntelangen sozialen Engagements in Rumänien durch.
Die Biografin Daniela Neri-Ultsch, die schon seit Jahren intensiven Kontakt mit der Politikerin hatte, nahm die Zuhörer mit auf eine spannende Zeitreise. Sie zeigte wichtige und prägende Stationen der beeindruckenden politischen Laufbahn von Barbara Stamm auf. So konnte das Publikum den beispiellosen Aufstieg einer jungen, engagierten, aber zunächst unbekannten Frau aus Unterfranken hin zu einer Politikerin mit herausragender landes- und bundespolitischer Reputation mitverfolgen. Barbara Stamm wurde mit ihrer Vita zu einem Vorbild für Frauen in der Politik. Sie wurde nicht müde, Frauen immer wieder daran zu erinnern, für ihre Rechte zu kämpfen und auch einzustehen. Seit ihrer Zeit als Ministerin hat sie der Sozialpolitik in Bayern ein Gesicht gegeben. Sie rückte die Sozial- und Familienpolitik ins Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung und erfuhr damit auch selbst eine enorme Aufwertung.
Auch wenn das politische Leben von Barbara Stamm nicht frei von Rückschlägen war, ist sie sich immer nach dem Motto „jetzt erst recht!“ treu geblieben. Sie hat sich von Tiefschlägen nicht entmutigen lassen, sondern ist immer wieder aufgestanden, um sich neue Ziele zu stecken und diese auch mitunter gegen Widerstände zu erreichen. Sie war im wahrsten Sinne des Wortes eine Kämpfernatur, wie sie selbst einmal in einem Gespräch mit ihrer Biografin erklärt hat: „Was viele ja nicht nachvollzogen haben, das Am-Ball-Bleiben, diese Emotionalität, wenn ich von etwas überzeugt bin, dafür zu kämpfen – wenn es um Menschen geht, denen man Hilfe leisten muss. Meine Kindheit und meine berufliche Situation haben mich geprägt für die Politik.“

In einer Podiumsdiskussion vertiefte Archivleiter Dr. Christian Petrzik mit seinen Gesprächspartnern Domkapitular Clemens Bieber und Biografin Prof. Dr. Daniela Neri-Ultsch wichtige soziale und gesellschaftspolitische Themen, für die sich Barbara Stamm als Sozialministerin und später als Landtagspräsidentin eingesetzt hatte. Domkapitular Clemens Bieber berichtete von wichtigen sozialen Projekte, die er in langen Jahren der Zusammenarbeit mit Barbara Stamm für die große Familie der Caritas Würzburg umsetzen konnte. Dabei erläuterte er auch das christliche Wertefundament, auf der die Sozialpolitikerin Barbara Stamm ihre politischen Entscheidungen getroffen hat, und gewährte auch Einblick in die persönlichen Begegnungen im Freundeskreis von Barbara Stamm wie etwa die legendäre Schafkopfrunde der Politikerin, der er viele Jahre angehörte. Insgesamt bot die Veranstaltung eine wertvolle Gelegenheit, die Lebensleistung der Politikerin zu würdigen und ihre Werte für die Zukunft zu bewahren.
Biografische Angaben zum Buch
Titel: Barbara Stamm: Politikerin aus Leidenschaft für die Menschen
Autorin: Daniela Neri-Ultsch
Verlag: Echter
ISBN 3429059801
416 Seiten