Daniela Neri-Ultsch stellt die Biographie von Barbara Stamm vor

Politik mit Leidenschaft für die Menschen

Veröffentlicht am 13. Juli 2025 von Daniela Neri-Ultsch

Frau­en in der baye­ri­schen Poli­tik haben einen schwe­ren Stand. Eine eben­so vor­bild­li­che wie erfolg­rei­che Kämp­fe­rin war Bar­ba­ra Stamm, Minis­te­rin und auch Vor­stands­mit­glied der Hanns-Sei­del-Stif­tung. Prof. Dr. Danie­la Neri-Ult­sch, His­to­ri­ke­rin an der Uni Regens­burg und CdAS-Mit­glied, hat­te 2024 – zwei Jah­re nach dem Tod der belieb­ten Poli­ti­ke­rin – eine Bio­gra­fie vor­ge­legt. Im Mai 2025 stell­te sie die­se auch in der HSS vor.

Zu der Prä­sen­ta­ti­on im Kon­fe­renz­zen­trum Mün­chen hat­ten Dr. Chris­ti­an Petrzik, Lei­ter des Archivs für Christ­lich-sozia­le Poli­tik der HSS, und Dr. Andre­as Burtscheidt, Vor­sit­zen­der des Clubs der Alt­sti­pen­dia­ten der Hanns-Sei­del-Stif­tung (CdAS) ein­ge­la­den. Der HSS war die Sozi­al­po­li­ti­ke­rin Bar­ba­ra Stamm sehr ver­bun­den. Zum einen gehör­te sie dem Vor­stand der Stif­tung fast 25 Jah­re lang an und zum ande­ren führ­te sie vie­le Pro­jek­te mit der HSS im Zuge ihres jahr­zehn­te­lan­gen sozia­len Enga­ge­ments in Rumä­ni­en durch. 

Die Bio­gra­fin Danie­la Neri-Ult­sch, die schon seit Jah­ren inten­si­ven Kon­takt mit der Poli­ti­ke­rin hat­te, nahm die Zuhö­rer mit auf eine span­nen­de Zeit­rei­se. Sie zeig­te wich­ti­ge und prä­gen­de Sta­tio­nen der beein­dru­cken­den poli­ti­schen Lauf­bahn von Bar­ba­ra Stamm auf. So konn­te das Publi­kum den bei­spiel­lo­sen Auf­stieg einer jun­gen, enga­gier­ten, aber zunächst unbe­kann­ten Frau aus Unter­fran­ken hin zu einer Poli­ti­ke­rin mit her­aus­ra­gen­der lan­des- und bun­des­po­li­ti­scher Repu­ta­ti­on mit­ver­fol­gen. Bar­ba­ra Stamm wur­de mit ihrer Vita zu einem Vor­bild für Frau­en in der Poli­tik. Sie wur­de nicht müde, Frau­en immer wie­der dar­an zu erin­nern, für ihre Rech­te zu kämp­fen und auch ein­zu­ste­hen. Seit ihrer Zeit als Minis­te­rin hat sie der Sozi­al­po­li­tik in Bay­ern ein Gesicht gege­ben. Sie rück­te die Sozi­al- und Fami­li­en­po­li­tik ins Zen­trum der öffent­li­chen Wahr­neh­mung und erfuhr damit auch selbst eine enor­me Aufwertung.

Auch wenn das poli­ti­sche Leben von Bar­ba­ra Stamm nicht frei von Rück­schlä­gen war, ist sie sich immer nach dem Mot­to „jetzt erst recht!“ treu geblie­ben. Sie hat sich von Tief­schlä­gen nicht ent­mu­ti­gen las­sen, son­dern ist immer wie­der auf­ge­stan­den, um sich neue Zie­le zu ste­cken und die­se auch mit­un­ter gegen Wider­stän­de zu errei­chen. Sie war im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes eine Kämp­fer­na­tur, wie sie selbst ein­mal in einem Gespräch mit ihrer Bio­gra­fin erklärt hat: „Was vie­le ja nicht nach­voll­zo­gen haben, das Am-Ball-Blei­ben, die­se Emo­tio­na­li­tät, wenn ich von etwas über­zeugt bin, dafür zu kämp­fen – wenn es um Men­schen geht, denen man Hil­fe leis­ten muss. Mei­ne Kind­heit und mei­ne beruf­li­che Situa­ti­on haben mich geprägt für die Politik.“

Die Historikerin Prof. Dr. Daniela Neri-Ultsch diskutierte mit Dr. Petrizik (Leiter des Archiv für Christlich-Soziale Politik der HSS) und Domkapitular Clemens Bieber (rechts) über die Biographie von Barbara Stamm.
Die His­to­ri­ke­rin Prof. Dr. Danie­la Neri-Ult­sch dis­ku­tier­te mit Dr. Petri­zik (Lei­ter des Archiv für Christ­lich-Sozia­le Poli­tik der HSS) und Dom­ka­pi­tu­lar Cle­mens Bie­ber (rechts) über die Bio­gra­phie von Bar­ba­ra Stamm. (Foto: Michae­la Regele)

In einer Podi­ums­dis­kus­si­on ver­tief­te Archiv­lei­ter Dr. Chris­ti­an Petrzik mit sei­nen Gesprächs­part­nern Dom­ka­pi­tu­lar Cle­mens Bie­ber und Bio­gra­fin Prof. Dr. Danie­la Neri-Ult­sch wich­ti­ge sozia­le und gesell­schafts­po­li­ti­sche The­men, für die sich Bar­ba­ra Stamm als Sozi­al­mi­nis­te­rin und spä­ter als Land­tags­prä­si­den­tin ein­ge­setzt hat­te. Dom­ka­pi­tu­lar Cle­mens Bie­ber berich­te­te von wich­ti­gen sozia­len Pro­jek­te, die er in lan­gen Jah­ren der Zusam­men­ar­beit mit Bar­ba­ra Stamm für die gro­ße Fami­lie der Cari­tas Würz­burg umset­zen konn­te. Dabei erläu­ter­te er auch das christ­li­che Wer­te­fun­da­ment, auf der die Sozi­al­po­li­ti­ke­rin Bar­ba­ra Stamm ihre poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen getrof­fen hat, und gewähr­te auch Ein­blick in die per­sön­li­chen Begeg­nun­gen im Freun­des­kreis von Bar­ba­ra Stamm wie etwa die legen­dä­re Schaf­kopf­run­de der Poli­ti­ke­rin, der er vie­le Jah­re ange­hör­te. Ins­ge­samt bot die Ver­an­stal­tung eine wert­vol­le Gele­gen­heit, die Lebens­leis­tung der Poli­ti­ke­rin zu wür­di­gen und ihre Wer­te für die Zukunft zu bewahren.

Bio­gra­fi­sche Anga­ben zum Buch

Titel: Bar­ba­ra Stamm: Poli­ti­ke­rin aus Lei­den­schaft für die Men­schen
Autorin: Danie­la Neri-Ult­sch
Ver­lag: Ech­ter
ISBN 3429059801
416 Sei­ten