Latein, Katholische Theologie: Katharina Stefaniw und der Weltuntergang
Neulateinische Endzeitrechnungen
Katharina ist Doktorandin an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Ergebnis ihrer interdisziplinär angelegten Dissertation in Latinistik und Theologie wird die Übersetzung und Kommentierung eines Werkes mit dem Titel „Coniectura de ultimis diebus“ [=Vermutung über die letzten Tage]. Darin versucht der spätmittelalterliche Philosoph Nikolaus von Kues, den Zeitpunkt des Weltuntergangs zu berechnen. Zwar lag er knapp 300 Jahre daneben – in unserem Interview offenbart Katharina, weshalb die Beschäftigung mit seiner Schrift dennoch lohnt und warum Zeitrechnung und ‑planung auch für den Promotionsprozess unerlässlich ist.
Stell dir vor, wir träfen uns auf Kloster Banz beim Mittagessen im Rahmen eines Seminars. Was würdest du über dich erzählen?
Zuerst würde ich erzählen, dass ich aus Tübingen komme und dort auch schon sehr lange bin, da mein Studienort und Promotionsort derselbe ist. Kommt es dann zur Frage, was ich studiere, würde ich mit einem Augenzwinkern mein Gegenüber raten lassen. Die Erfahrung zeigt, dass die Auflösung dieses Rätsels meist gemischte Gefühle auslöst: zwischen Neugier, Überraschung, Bewunderung und Bestürzung ist meistens alles dabei. Das heißt, dass die Nennung meiner Fächer meistens schon ein guter Eisbrecher ist.
Ich weiß nicht, ob ich richtig geraten hätte! Was ist dein akademischer Werdegang?
Ich habe in Tübingen Katholische Theologie und Latein auf Lehramt studiert, und zwar noch im alten Staatsexamensstudiengang. Meine Zulassungsarbeit habe ich in Katholischer Theologie im Fachbereich Fundamentaltheologie verfasst. Der Titel lautete: „Gott der Hoffnung – Perspektiven zu einem verantworteten Gottesgedanken im Anschluss an W. Pannenberg“. Während des Studiums war ich für eine Zeit lang Tutorin und wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Lateinische Philologie, später auch in der Fundamentaltheologie. Nach den beiden Staatsexamina startete ich im Frühjahr 2019 mit meinem Promotionsprojekt. Gleichzeitig begann mein Lehrauftrag an der Uni Tübingen, welchen ich bis heute habe. Jedes Semester unterrichte ich das Propädeutikum für Studienanfänger im Fach Latein. Aber auch einen Lektürekurs in Neulatein hielt ich bereits als Dozentin ab. Meine Liebe zu Neulatein wurde besonders durch einen Forschungsaufenthalt am Ludwig-Boltzmann-Institut für Neulateinische Studien in Innsbruck geweckt. Hier durfte ich zwei Monate an meinem Projekt arbeiten und es unter Experten zur Debatte stellen.
Bestimmt eine bereichernde Zeit! Gibt es weitere Highlights in deiner wissenschaftlichen Laufbahn?
Während meines Studiums, aber auch besonders während meines Promotionsstudiums, war mir der interdisziplinäre Dialog sehr wichtig, nicht zuletzt, weil mein Projekt selbst an zwei Fächergrenzen angelegt ist: zwischen Latein und Katholischer Theologie. Daher war ich 2021/22 Kollegiatin des Studienkollegs am Tübinger Forum für Wissenschaftskulturen, wo wir uns intensiv mit dem Thema „Religion und Weltanschauung im wissenschaftlichen Zeitalter“ auseinandersetzten. Über die Kontakte durch das Studienkolleg nahm ich dann auch an einer weiteren interdisziplinären Nachwuchstagung des Tübinger Forum für Wissenschaftskulturen teil. Hier wird es demnächst dann zwei Publikationen geben, worauf ich mich sehr freue. Ansonsten halte ich immer wieder kleinere Vorträge auf unterschiedlichen Konferenzen und in unterschiedlichen Kontexten, was mir sehr viel Freude bereitet.
Wie lange bist du schon in der Stiftung?
Ich bin jetzt seit Oktober 2020 in der Promotionsförderung der HSS. Kurz nach meiner Aufnahme in die Förderung wurde ich Sprecherin der Stipendiatengruppe der Uni Tübingen und bin daher sehr eng mit der HSS verbunden. Das Engagement in und um die Gruppe hat mir richtig viel Spaß gemacht.
Wann stand für dich fest, dass du promovieren möchtest? Wie fiel die Entscheidung für deinen Doktorvater oder den Standort?
Die Idee, ein Promotionsprojekt anzugehen, kam erst in der Abschlussphase meines Studiums. Mein Theologieprofessor hatte mich damals auf das Thema aufmerksam gemacht. Da ich aber als Lehrämtlerin nicht so einfach in der Katholischen Theologie promovieren konnte (man hätte ein Ergänzungsstudium machen müssen, was sehr viel Zeit beansprucht hätte), beschlossen wir die Erstbetreuung in der Lateinischen Philologie anzusetzen, was letztendlich auch für das Projekt sehr sinnvoll ist. Das heißt ich bin sowohl in der Erst- als auch Zweitbetreuung meiner beiden Fachbereiche gut beraten, habe sowohl latinistische als auch theologische Experten um mich und bin mit meinen beiden Doktorvätern sehr zufrieden. In Tübingen zu bleiben hatte ganz praktische Gründe, da das Theologicum und der theologische Fachbereich der Universitätsbibliothek extrem gut ausgestattet sind, und auch die Latinistik ist in Tübingen sehr gut aufgestellt. Durch die Working-Group und das Oberseminar meines ersten Doktorvaters, habe ich außerdem ein super Netzwerk direkt vor Ort, in welchem man sich auf fachlicher, aber auch persönlicher Ebene austauschen und helfen kann.
Seit wann promovierst du und welches Abgabedatum sieht dein Zeitplan vor?
Direkt nach dem Staatsexamen, also im Sommer 2019, habe ich begonnen, an dem Projekt zu arbeiten, erste Literatursichtungen vorzunehmen und an meinem Exposé zu schreiben. Für die Vorarbeiten und die Stipendiumsbewerbung bei der HSS verging also beinahe ein Jahr. Das war aber insofern auch wichtig, als ich mich nicht wie manch andere bereits in meiner Abschlussarbeit mit dem Thema befasste, sondern mich sowohl in den Autor des Textes, also Nicolaus Cusanus, als auch in das spätmittelalterliche Latein einarbeiten musste.
Im Promotionsprozess muss man immer wieder seinen Zeitplan überarbeiten und die Arbeit neu strukturieren. Ursprünglich hatte ich vor, ca. zwei Jahre an dem Text zu arbeiten. Vertieft man sich jedoch in einzelne Gedanken oder spezielle Textstellen, muss man schnell zusehen, dass man nicht „zu tief gräbt“. Es ist meistens ein Balanceakt: sich einerseits an den Plan zu halten, sich andererseits aber auch neuen Gedanken und Chancen nicht zu verwehren und diesen genug Raum zu geben. Damit meine ich beispielsweise auch Vortragsanfragen oder Publikationsangebote, welche auch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Man muss daher ständig abwägen, wieviel Zeit jede neue Aufgabe einnimmt, und wie viele Ressourcen man sowohl zeitlich als auch finanziell, aber vor allem gedanklich zur Verfügung hat. Mein Zeitplan sieht nun vor, Ende des Jahres abgegeben zu haben.
Du schreibst deine Dissertation über das Werk Coniectura de ultimis diebus von Nicolaus Cusanus. Wie lautet dein genauer Titel und was beinhaltet dein Promotionsvorhaben?
Mein Projekt hat den Titel „Nicolaus Cusanus: Coniectura de ultimis diebus. Einleitung. Übersetzung. Kommentar.“
Das beschreibt die Dreierteilung meiner Arbeit ganz gut: zuallererst verfasse ich eine Übersetzung des lateinischen Textes, da es hier bisher keine gute deutsche Übersetzung gibt. In der Einleitung werden sämtliche Themen rund um den Text verhandelt: Entstehungskontext, Argumentation, Rezeption etc. Sie dient also als Hinführung und Einordnung des Textes. Der Kommentar ist philologisch-theologischer Art, was bedeutet, dass ich mir einerseits sprachliche Besonderheiten anschaue, andererseits aber auch theologische Argumente im Kommentar erläutere.
Um in aller Kürze zu beschreiben, worum es inhaltlich geht: in diesem kurzen Text berechnet Nicolaus Cusanus, wann die letzten Tage der Welt eintreten werden. Gleichzeitig sagt er am Anfang und Ende jeweils, dass der Mensch den Lauf der Zeit allerdings nicht wissen kann und nur Vermutungen anstellen kann und darf. Auf sprachlicher Ebene ist interessant, dass die Rahmenteile des Textes stilistisch viel feiner ausgestaltet sind als der Mittelteil, in welchem ein wilder Mix aus Bibelzitaten, Querverweisen zu Kirchenvätern und Berechnungen präsentiert wird. Zuletzt behauptet Cusanus dann auch noch, dass seine Berechnungen und Überlegungen besser seien als alle bisherigen. Das macht natürlich neugierig. Spannend ist zudem, dass dieser Text das erste gedruckte Werk von Cusanus war und im 15. und 16. Jahrhundert sehr oft übersetzt und abgeschrieben oder gedruckt wurde. Das heißt, es bestand ein reges Interesse an diesem Text, der sicher auch zur Bekanntheit von Nicolaus Cusanus und seinen anderen Werken beigetragen hat.
Warum liegt aktuell noch keine gute deutschsprachige Übersetzung vor?
Das liegt meiner Meinung daran, dass sich die Forschung diesen Text nur als Endzeitberechnung angesehen hat und weniger als erkenntnistheoretischen oder sogar strategischen Text zur Verbreitung seiner philosophischen Spekulationen. Das Problem ist zudem, dass in diesem relativ kurzen Werk ganz viele verschiedene Themen angerissen werden und der Text daher sehr unübersichtlich wird. Bei der Einordnung und Interpretation soll daher der Kommentar helfen und den Text so der aktuellen Cusanus-Forschung wieder leichter zugänglich machen.
Wie berichtest du von deinem Dissertationsprojekt auf Partys und Familientreffen?
Das ist eine lustige Frage. 😊 Je nach Gegenüber und den Reaktionen kann man mal mehr und mal weniger in die Tiefe gehen. Meistens muss man erst einmal erklären, wieso Latein und wieso Theologie überhaupt. Bei vielen Gesprächspartnern ist es mit der Bestürzung über die eigene Lateinzeit an der Schule schon getan. Seltener sind diejenigen, die mit Freude an ihre Schulzeit und Latein und „Reli“ zurückblicken. Aber auch die gibt es, und man bekommt sehr viel Begeisterung zu spüren.
Ist das Gespräch dann aber mal tatsächlich bis zum Thema des Promotionsprojekts gelangt, fängt man am besten mit der Übersetzung an, da man sich darunter am meisten vorstellen kann: „Ich übersetze einen lateinischen Text, der im Spätmittelalter von einem Theologen und Philosophen namens Nikolaus von Kues, verfasst wurde.“ Meistens ist dann die Frage, worum es in dem Text geht, woraufhin ich sage:
„Cusanus berechnet, dass die Welt zwischen 1700 und 1750 untergeht, ha, da lag er wohl knapp daneben, aber meine These ist, dass es ihm nicht exakt darum ging, sondern viel mehr die stilistisch ausgestalteten Teile für ihn bedeutend sind. Das wiederum verarbeite ich dann in Einleitung und Kommentar.“
Das klingt gut greifbar, auch für Lateinmuffel! Was fasziniert dich besonders an deiner Forschung?
Mit Nicolaus Cusanus befinden wir uns sprachlich an einer Grenze zwischen Mittel- und Neulatein. Das schlägt sich in dem Text nieder, indem manche Teile ciceroähnlich sind und andere wiederum wie eine einfache Aneinanderreihung von Bibelzitaten wirken. Mich in den cusanischen Schreibstil einzuarbeiten, war zunächst sehr faszinierend und ich war überrascht, wieviel Erkenntnis mir doch die sprachliche Analyse brachte.
Gleichzeitig gefällt mir die Philosophie und Theologie des Cusanus sehr gut, da sie eine gewisse Offenheit für andere Ansätze mit sich bringt. Mir gefällt es, Bezüge zu den anderen Werken des Autors, aber auch seiner Zeit herzustellen und den Text so in den Kontext seiner Zeit einzuordnen.
Spannend finde ich das wechselseitige Verhältnis von lesen, denken, schreiben. Manchmal fühlt man förmlich den hermeneutischen Zirkel, in dem man sich bei der Bearbeitung eines bestimmten Abschnittes befindet.
Wie hat sich dein Thema seit der Festlegung entwickelt, zu welchen Teilen stimmt es noch mit deiner Ausgangsidee überein, was hat sich verändert?
Obwohl sich immer wieder die Feingliederung, einzelne Gedanken oder Interpretationen, und sogar die erste Version der Übersetzung ändern, habe ich doch das Glück, dass ich mich immer wieder am lateinischen Text orientieren kann und daher meine Ausgangsidee und mein grober Rahmen der Arbeit immer noch dieselben sind wie geplant.
Woran arbeitest du im Moment?
Aktuell befinde ich mich am Anfang der Abschlussschreibphase (vielleicht so im letzten Drittel). Das bedeutet, ich bin an den letzten Teilen des Kommentars, also ziemlich am Ende des Textes. Allerdings springt man trotzdem immer wieder hin und her und die Anfertigung der Einleitung und die Überarbeitung der Übersetzung gehen oft mit der Anfertigung des Kommentars einher.
Welche Hürden und Schwierigkeiten gibt/gab es für dich im Forschungs- oder Schreibprozess?
Wie bereits erwähnt, ist eine der größten Schwierigkeiten, den Überblick zu bewahren und sich nicht im Detail zu verlieren. Mein Doktorvater hat das einmal schön ausgedrückt, als er gesagt hat „Man muss den Wald und die ganzen Bäume gleichzeitig sehen“. Sich in der Literaturrecherche oder an Einzelgedanken zu lange aufzuhalten, ist, denke ich, die größte Schwierigkeit beim Promotionsprozess.
Immer wieder, aber besonders am Anfang, hat man dabei das Gefühl, noch gar nicht genug zu wissen; daher war eine große Hürde für mich, endlich aufzuhören Exzerpte anzufertigen und direkt mit dem Schreiben anzufangen.
„Wann bin ich Expertin genug, um über dies und das zu schreiben“ – diese Frage hielt mich am meisten auf. Und ich kann allen, die ein Promotionsprojekt vor sich haben, nur versichern: fangt so früh wie möglich an zu schreiben! Es gibt nichts Schlimmeres für Promovierende als die „Angst vor der (noch) weißen Seite“.
Auch wenn ich eine super Working-Group und gute Doktorandenkollegen habe, ist es doch oft so, dass man sich alleine mit seiner Arbeit fühlt. Das ist einerseits gut, denn keiner ist so sehr Experte für das eigene Thema wie man selbst, andererseits ist man manchmal ratlos und vielleicht auch unsicher.
Das kann ich mir vorstellen. Wie kämpfst du gegen diese Unsicherheit an, was motiviert dich, bei „Durststrecken“ weiterzumachen?
Ein Promotionsprojekt ist meistens – zumindest, wenn es nicht in einem größeren Projekt eingegliedert ist – ein Soloprojekt. Nichtdestotrotz hilft es in Durststrecken, sich mit anderen auszutauschen, auch Fachfremden, denn hier muss man sich bemühen, seine Gedanken klar und knapp zu kommunizieren. Meistens löst sich dann die ein oder andere Frage ganz von selbst. Vor allem in größeren Durststrecken, kann ein Gespräch mit dem Doktorvater sehr hilfreich sein und vor allem neue Perspektiven bieten.
Äußerst wertvoll ist es für mich, mein Promotionsprojekt, einen Teilaspekt oder einen Abschnitt in einem breiteren Kontext zu präsentieren. Das kann das Forschungskolloquium des Doktorvaters sein, aber auch Fachkonferenzen geben einem einen neuen Ansporn. Nicht zuletzt erlebe ich immer einen sehr großen Motivationsschub bei der Selbstgestalteten Promovendentagung der HSS. Das eigene Projekt hier interdisziplinär vorzustellen, aber auch die Begeisterung der anderen Stipendiaten für ihre Projekte zu hören, ist sehr motivierend.
Und wenn einmal gar nichts mehr hilft, ist es manchmal besser, die Arbeit an der Dissertation für ein paar Tage bewusst zur Seite zu legen, etwas anderes zu machen und nach einer gewissen Zeit wieder mit frischem Kopf weiterzudenken.
Was tust du als Ausgleich zum wissenschaftlichen Schreiben und Arbeiten?
An der Uni empfinde ich es als Ausgleich, selbst Lehrveranstaltungen abzuhalten oder Vorträge in Kolloquien vorzubereiten, denn da merkt man, welche Fortschritte man persönlich gemacht hat. Das ist zwar auch „Alltag“ des wissenschaftlichen Arbeitens, aber doch abwechslungsreicher, als die ganze Zeit an der Arbeit zu schreiben.
Ein wichtiger Ausgleich sind für mich regelmäßiger Sport oder sehr lange Spaziergänge. Lässt es die Zeit zu, gehe ich auch gerne wandern, egal ob mit Freunden oder alleine. Das sortiert meinen Geist meistens.
Aber auch ein einfacher Kaffeeklatsch am Nachmittag kann eine heilsame Abwechslung sein.
Hast du schon Ideen oder Pläne, wie es nach Abschluss der Promotion für dich weitergehen soll?
Das ist eine der schwierigsten Fragen. Um das Gedankenchaos rund um diese Frage zu sortieren, aber auch, um eine sichere Option innezuhaben, werde ich mich für das Referendariat in Baden-Württemberg anmelden. Das heißt, zunächst mal Latein und Religion unterrichten am Gymnasium. Allerdings halte ich auch Ohren und Augen offen bezüglich Stellen an der Uni oder sonstigen Angeboten. Leider sieht es in meinen beiden Fächern diesbezüglich aktuell nicht besonders rosig aus, weshalb ich mich erstmal auf die Schule konzentrieren werde, damit ich meine Lehramtsausbildung, die mit dem Studium begonnen wurde, endlich abschließe. Danach werde ich dann über weitere Wege und Möglichkeiten nachdenken.
Dankeschön für diese spannenden Einblicke, Katharina! Viel Kraft und Erfolg für den Endspurt und viele heilsame Kaffeeklatsche wünschen wir dir!