Stipendiaten-Thinktank

Gemeinsam die Zukunft gestalten

Veröffentlicht am 8. November 2022 von Julia Grabler

Kli­ma­wan­del, Demo­kra­tie und Kol­la­bo­ra­ti­on – drei gro­ße Schlag­wör­ter, die eines mit­ein­an­der ver­bin­det: Sie bil­den die brei­te the­ma­ti­sche Dis­kus­si­ons­grund­la­ge des Sti­pen­dia­ten-Thinktanks der Hanns-Sei­del-Stif­tung. Die­ser wur­de 2021 als Pilot­pro­jekt gegrün­det und gibt inno­va­ti­ven Sti­pen­dia­tin­nen und Sti­pen­dia­ten die Chan­ce, aktiv die Zukunft mitzugestalten.

Der Sti­pen­dia­ten-Thinktank ist eine Zukunfts­werk­statt der HSS, bei der grup­pen­wei­se an selbst gewähl­ten The­men gear­bei­tet wird, um Impul­se an poli­tisch Ver­ant­wort­li­che wei­ter­zu­ge­ben. Bei einem Semi­nar kamen bei­spiels­wei­se knapp 60 Teil­neh­mer zusam­men, die eige­ne Ideen ent­wi­ckel­ten, in Grup­pen reflek­tier­ten und Ansät­ze zur Umset­zung ausarbeiteten.

Wäh­rend des gesam­ten Pro­jekt­zeit­raums stand ihnen hier­bei der ehe­ma­li­ge Sti­pen­di­at und heu­ti­ge Inno­va­ti­on-Pro­fi­ler, Zukunfts­stra­te­ge und New-Media-Exper­te Alex­an­der Pin­ker als Betreu­er mit Rat und Tat zur Sei­te. „Der Thinktank ist eine tol­le Mög­lich­keit, um die Stim­me der nächs­ten Gene­ra­ti­on zu hören. Die HSS ermög­licht es den Sti­pen­dia­tin­nen und Sti­pen­dia­ten aus unter­schied­lichs­ten Fach­be­rei­chen, gemein­sam die Zukunft zu gestal­ten und an The­men zu arbei­ten, die ihnen wirk­lich wich­tig sind. Das ist für mich ein­zig­ar­tig“. Der Sti­pen­dia­ten-Thinktank bie­tet auch die Mög­lich­keit, Ver­bin­dun­gen zu poli­ti­schen und wis­sen­schaft­li­chen Akteu­ren Netz­werk herzustellen. 

Bei­spiels­wei­se nahm eine Grup­pe beim ers­ten Thinktank den Kon­takt zum deut­schen Bot­schaf­ter in Mos­kau auf, um ein The­sen­pa­pier für die außen­po­li­ti­sche Posi­tio­nie­rung Deutsch­lands anzu­fer­ti­gen. Ande­re Grup­pen stell­ten der­weil einen Antrag an den Baye­ri­schen Land­tag, erstell­ten eine Web­site, die hel­fen soll, den digi­ta­len Infor­ma­ti­ons­dschun­gel über­schau­ba­rer zu machen, oder beschäf­tig­ten sich mit Bil­dung, poli­ti­scher und nach­hal­ti­ger Kom­mu­ni­ka­ti­on sowie erneu­er­ba­ren Ener­gien. Aktu­ell wird außer­dem an einer Web­site gear­bei­tet, auf wel­cher alle Thinktank-Ergeb­nis­se gesam­melt und doku­men­tiert wer­den. Auf die­ser wer­den auch die Fort­schrit­te des kom­men­den Sti­pen­dia­ten-Thinktanks 2.0 (sie­he Kas­ten unten) zu fin­den sein.

Abge­se­hen von den drei unten vor­ge­stell­ten The­men kön­nen jeder­zeit auch neue The­men­vor­schlä­ge ein­ge­bracht wer­den. Die Dis­kus­si­ons­run­den, in denen die­se bear­bei­tet wer­den, fin­den regel­mä­ßig in gemein­sam ver­ein­bar­ten Ter­mi­nen statt. Dane­ben haben die Grup­pen jeder­zeit die Mög­lich­keit, ihre The­men in indi­vi­du­el­len (Online-)Terminen zu besprechen.

Fest steht:  Nur durch Ideen, Ein­wän­de und Argu­men­te der Sti­pen­dia­tin­nen und Sti­pen­dia­ten ist es mög­lich, die The­men gemein­sam anzu­ge­hen. Sowohl akti­ve Sti­pen­dia­tin­nen und Sti­pen­dia­ten als auch Alt­sti­pen­dia­ten und Alt­sti­pen­dia­tin­nen sind daher ein­ge­la­den, beim Sti­pen­dia­ten-Thinktank 2.0 mit­zu­wir­ken. Bei Fra­gen und Anre­gun­gen steht Dr. Jut­ta Möh­rin­ger ger­ne zur Seite.


Der Sti­pen­dia­ten-Thinktank lebt von den Impul­sen der Sti­pen­dia­ten und Sti­pen­dia­tin­nen. Foto: A. Pinker

Die Projekte im Fokus des Stipendiaten-Thinktank 2.0

Landleben – ländlicher Raum neu & attraktiv

Was macht das Leben auf dem Land heut­zu­ta­ge attrak­tiv? Wel­che Hin­der­nis­se und Hür­den spre­chen gegen den Lebens­sitz? Lohnt es sich, Mus­ter, die in der Ver­gan­gen­heit bes­ser funk­tio­nier­ten, wie­der auf­le­ben zu las­sen? Fra­gen wie die­se wer­den im Thinktank zunächst defi­niert, um dar­aus nach und nach Auf­ga­ben und Ansät­ze abzuleiten.

Die The­men­ge­bie­te sind:

  • Land­wirt­schaft (z.B. Agri-PV, Direkt­ver­mark­tung, Auf­wer­tung der Land­wirt­schaft, För­de­run­gen etc.)
  • Infra­struk­tur (z.B. bes­se­re Bus­an­bin­dun­gen, neue Fahr­plä­ne/-zei­ten etc.)
  • Poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Ein­bin­dung (z.B. wie­der mehr Enga­ge­ment in Ver­ei­nen för­dern, büro­kra­ti­schen Auf­wand mini­mie­ren, jun­ge Men­schen im Gemein­de­rat etc.)
  • Arbeits­plät­ze (z.B. Zweig­stel­len gro­ßer Unter­neh­men auf dem Land, Co-Working Spaces im Zuge von Home Office & New Work etc.)

Außenpolitik

Im Rah­men des Thinktanks 2021 hat die Arbeits­grup­pe Außen­po­li­tik eine Ana­ly­se der Ist-Situa­ti­on der deut­schen Außen­po­li­tik durch­ge­führt und eine Pro­jek­ti­on zukünf­ti­ger Ent­wick­lun­gen der nächs­ten Jahr­zehn­te vor­ge­nom­men. Die Ana­ly­se basiert auf der Metho­dik des Trend Explo­ra­ti­on Frame­works und umfasst vier Analyseschritte:

  • Wel­che Aspek­te müs­sen sich am meis­ten verändern?
  • Was ist der aktu­el­le Stand?
  • Wel­cher Trend wird den Bereich am meis­ten beeinflussen?
  • Wie könn­te man den Stand auf­grund des aktu­el­len Trends verändern?

Dabei wur­den in vier The­men­fel­dern Ergeb­nis­se und Hand­lungs­emp­feh­lun­gen in einem The­sen­pa­pier zusam­men­ge­tra­gen. Nun geht die Außen­po­li­tik in die nächs­te Run­de, möch­te den Blick erwei­tern und schär­fen und wei­te­re Gesprä­che mit Poli­ti­kern aus aller Welt führen.

Digitale Verwaltung – auf dem Weg zum e‑Government 2025

Das Online­zu­gangs­ge­setz (OZG) sieht vor, dass Bund, Län­der und Kom­mu­nen alle Ver­wal­tungs­leis­tun­gen bis Ende 2022 auch digi­tal anbie­ten. Aller­dings sind hier­mit auch eini­ge Her­aus­for­de­run­gen wie Vor­be­hal­te der Bür­ger, Föde­ra­lis­mus, ver­al­te­te tech­ni­sche Aus­stat­tung in den Behör­den sowie feh­len­de IT-Skills der Arbeits­kräf­te vor Ort ver­bun­den. Die Thinktank-Arbeits­grup­pe „e‑Government 2025“ soll hier­für an Lösun­gen arbeiten.