Praktische Theologie: Matthias Frenzel
Ein Nordlicht erforscht den Missionar des Nordens
Was bringt einen Norddeutschen in das tiefste Bayern? Matthias Frenzel ist Doktorand in Praktischer Theologie an der Universität Rostock, wo er auch mit seiner Familie lebt. Passenderweise befasst er sich in seiner Promotion mit dem „Missionar des Nordens“ Ludwig Heitmann. In einem umfangreichen Ansatz möchte Matthias das Wirken dieses protestantischen Theologen liturgiewissenschaftlich rekonstruieren und seinen Einfluss auf die von ihm mitinitiierte Berneuchener Bewegung darstellen. In unserem Interview erzählt er uns, wie er im Wohnzimmer seines Professors auf sein Dissertationsthema gestoßen ist, weshalb er immer wieder die langen Anfahrtswege nach Kloster Banz auf sich nimmt und wie ihm Bienenvölker bei der Entspannung helfen.
Stell dir sich vor, wir träfen uns auf Kloster Banz beim Mittagessen im Rahmen eines Seminars. Was würdest du über dich erzählen?
Tatsächlich haben sich die Gespräche am Mittagstisch immer als besonders bereichernd herausgestellt. Viele meiner heutigen Freunde in der Stiftung habe ich, wenn nicht dort, dann im Stüble kennen und schätzen gelernt. Über mich persönlich würde ich wahrscheinlich gar nicht so viel erzählen, auch wenn ich sehr oft gefragt werde, wie man von der Hansestadt Rostock ins beschauliche Kloster Banz gerät und sich trotz dieser Distanz um ein Promotionsstipendium bei der HSS bewirbt. Zumindest höre ich die Frage häufig auch in Verbindung mit den astronomisch anmutenden Anreisezeiten.
Was ist dein akademischer Werdegang?
Im Gegensatz zu zahlreichen Kommilitonen bin ich während meiner gesamten Studienzeit in Rostock geblieben, für mich hat sich ein Wechsel einfach nicht ergeben. In Rostock habe ich sowohl als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Praktische Theologie bei Prof. Dr. Thomas Klie als auch am DFG-Projekt „Märkte des Besonderen – Religionshybride Netzwerke in Mecklenburg-Vorpommern“ mitgearbeitet. An zahlreichen Publikationen habe ich mitwirken und so auch eine große Breite wissenschaftlichen Arbeitens kennenlernen dürfen. Parallel zum Studium konnte ich so mehr als 15 Fachtagungen im Fachbereich der Praktischen Theologie rund um die Themenbereiche Kasualien, Homiletik, Sepulkralkultur und Liturgik besuchten. Bis heute habe ich diese Phase meines Studiums noch äußerst positiv in Erinnerung und bin sehr dankbar für die zahlreichen Möglichkeiten, die ich dank der Anstellung am Lehrstuhl erhalten habe.
Wie lange bist du schon in der Stiftung?
Seit 2021 genieße ich nun bereits das Privileg, Teil der Hanns-Seidel-Stiftung zu sein. Besonders gern habe ich neben den Promotionsfachtagungen auch die selbstgestaltete Promovendentagung besucht. Ein großartiges Format, welches interdisziplinären fachlichen Austausch auf hohem Niveau garantiert und zudem spannende Einblicke in die Forschung meiner Mitstipendiaten bietet. Wer den direkten Austausch mit seinem Kollegen wünscht, sollte die Möglichkeiten einer regelmäßigen Teilnahme in Betracht ziehen. Es lohnt sich! Ich habe großartige Freundschaften geschlossen, die sich durch die intensiven Begegnungen vor Ort und den Gesprächen auf Augenhöhe ergeben haben. Ein wundervolles Netzwerk, das ich jedem Promotionsinteressenten dringend empfehlen möchte!
„Ich würde meinen Weg zur Promotion als einen organisch wachsenden Prozess bezeichnen.“
Matthias Frenzel
Wann stand für dich fest, dass du promovieren möchtest?
Mein Studium habe ich mit dem Wunsch begonnen, den pfarramtlichen Dienst wahrzunehmen. Während des Studiums habe ich die Vielfalt dieses Studiengangs lieben gelernt. Ich fand mich nach einigen Jahren wieder in einem bunten Beet zwischen wissenschaftlicher Vertiefung und praktischer Reflektion. In diesem Spannungsfeld habe ich mich gern bewegt und bin so auch auf die Möglichkeit gestoßen, mich mit einem Themenbereich intensiv auseinanderzusetzen. Alles in allem ist es also ein fortlaufender Prozess während meiner zweiten Studienhälfte gewesen, der mich zur Promotion gebracht hat.
Wie fiel die Entscheidung für deinen Doktorvater oder den Standort Rostock?
Über fünf wunderbare Jahre hinweg durfte ich als Hilfskraft im Fachbereich der Praktischen Theologie mitwirken, eine Arbeit, die mir immer sehr viel Freude bereitet hat. Wo Freude herrscht, dort wird man auch immer gern ins Gespräch kommen. So habe ich mich am Ende meines Studiums mit meinem Professor über eine mögliche Promotion unterhalten. Ich würde daher den Weg zur Promotion als einen sehr organisch wachsenden Prozess bezeichnen.
Seit wann promovierst du und welches Abgabedatum sieht dein Zeitplan vor?
Das Promotionsvorhaben schloss sich im November 2020 direkt an mein Studium an. Noch während meiner Examensphase habe ich mich mit dem Forschungsfeld beschäftigt, das Thema sondiert und mein Exposé ausformuliert. Was sich anfangs als ein ‚gut abgestecktes‘ Themenfeld abzeichnete, wuchs zu einem breiten Forschungsbereich an. Ich habe mich neben den großen Theologen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts beispielsweise mit der Willensphilosophie Schopenhauers, der binnendeutschen Landflucht im Zuge der Industrialisierung, dem Städtewachstum im frühen 20. Jahrhundert, deutscher Kunstgeschichte uvm. beschäftigt. Das verdeutlicht, wie breit Themenfelder werden können, sobald man sich einmal tiefgehender mit nur einem kleinen Ausschnitt auseinandersetzt. Ein wirklich toller, wenn auch zeitaufwändiger Effekt. Daher werde ich wohl noch einiges an Zeit benötigen, um die Arbeit abschließen zu können.
Du schreibst deine Dissertation über Ludwig Heitmann und die Liturgische Bewegung. Wie lautet dein genauer Titel und was beinhaltet dein Promotionsvorhaben?
„Die Symbolkraft des evangelischen Gottesdienstes. Ludwig Heitmann und die Liturgische Bewegung“ ist der genaue Arbeitstitel meiner Dissertation.
Meiner Erfahrung nach sagen die Namen Ludwig Heitmann und Liturgische Bewegung den meisten Hörern sehr wenig, daher ordne ich die Zusammenhänge nachfolgend etwas ein.
Das ist sicher nötig, deine Erfahrung trügt dich gewiss auch im Bezug auf unsere Leser nicht!
Es handelt sich hierbei um eine liturgiewissenschaftliche Rekonstruktion der Werke und des Wirkens des Theologen Ludwig Heitmanns. Dieser wirkte hauptsächlich in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts und war einer der Initiatoren der Berneuchener Bewegung. Diese Bewegung wird in der gegenwärtigen Forschung im Konglomerat der ‚Jüngeren Liturgischen Bewegung‘ innerhalb des Protestantismus zusammengefasst. Die darunter gefassten Strömungen eint der Wunsch, in der Religionspraxis eine Antwort auf die drängenden Fragen der Gesellschaft bieten zu können.
In meiner Forschung richte ich meinen Blick gesondert auf Ludwig Heitmann und dessen Einfluss auf die Berneuchener Bewegung. Für die Liturgiewissenschaft ist es ein lohnender Beitrag, da sich bislang niemand eingehend mit diesem Herrn auseinandergesetzt hat. Es gibt nur spärliche Beiträge über sein theologisches und religiöses Wirken. Das hat dazu geführt, dass sein Stellenwert in der einschlägigen Forschungsliteratur unterbestimmt bleibt und seine Person zum Teil bereits in Vergessenheit geraten ist. Was mich während meiner ersten Kontakte zu ihm etwas verwundert hat, da er sich als wichtiger Streiter in der Berneuchener Bewegung und als mahnender Wegbereiter der aus ihr hervorgegangenen Evangelischen Michaelsbruderschaft profilieren konnte. Letztere existiert bis heute und hat ihren Sitz auf Kloster Kirchberg.
Wie gehst du in deiner Forschung vor?
Zum einen gehört zu meinem Forschungsbereich die Archivarbeit. Welchen Einfluss hatte Heitmann in der noch sehr jungen ‚Evangelisch-lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate‘? Wie bestimmte er die demokratischen Geschicke dieser auf die Landeskirche nach dem Untergang des Landesherrlichen Kirchenregiments im Zuge des Zusammenbruchs des Deutschen Kaiserreichs? Biographische und kirchenpolitische Grundsatzfragen sollen auf diese Art und Weise aufgearbeitet werden. Zu meinem großen Glück hat die Evangelische Michaelsbruderschaft ein eigenes Archiv geführt und dies der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Was ist das Besondere an Ludwig Heitmann?
Heitmanns umtriebiges Wesen und seine missionarische Arbeit in und um Hamburg brachte ihm das Prädikat ‚Missionar des Nordens‘ ein. Ihm war dran gelegen, den Anspruch Berneuchens in einer praktischen, lebensnahen Umsetzung in die Gemeinden zu bringen und somit der von ihm skizzierten gesellschaftlichen Verfallsgeschichte entgegenzuwirken. Hier ist bereits der zweite Teil meiner Forschungsleistung angeschnitten: die Analyse des umfassenden Œuvres Heitmanns. Als Stadtpfarrer einer rapide anwachsenden Großstadtgemeinde hat er neben mehr als 60 kleineren Schriften und Predigtmeditationen auch zahlreiche Werke herausgegeben. Dabei widme ich mich drei Werken besonders: seinem Hauptwerk ‚Großstadt und Religion‘, in dem er auf knapp 900 Seiten die Relevanz der Religion für die Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts beschrieb, und zwei späteren Konkretionsarbeiten. Diese Bücher sind nicht nur wichtige Zeitzeugen des Großstadtdschungels, sondern geben entscheidende Einblicke in die Theologie Heitmanns. Die Analyse der Schriften Heitmanns dient auch einer vergleichenden Betrachtung, insbesondere der publizierten Programmschrift Berneuchens, dem ‚Berneuchener Buch‘. Dass sich hier die bereits einige Jahre zuvor veröffentlichten Ansätze Heitmanns wiederfinden lassen müssen, liegt nahe, auch wenn das Berneuchener Buch ihn nur als Mitautor ausweist, aber keine explizit von ihm verfassten Kapitel enthält.
Es klingt so, als seien aller guten Dinge drei?
Dies ist tatsächlich der dritte Aspekt meines Forschungsfeldes: die engen Berührungspunkte Heitmanns mit Berneuchen. Die Transferleistung der Theologie Ludwig Heitmanns in den gegenwärtigen praktisch-theologischen Diskurs stellt schließlich den abschließenden Aufgabenbereich meiner Dissertation dar: Welche Maßstäbe hat Heitmann an das gottesdienstliche Geschehen gelegt und worin besteht der große Unterschied seiner Theologie zur Gegenwartsliteratur? Wie kann man gegenwärtige Gottesdiensttheorien mit den Forderungen und Ansätzen Heitmanns vergleichen? Diesen Fragen gehe ich nach in der Absicht, für die Diskussion fruchtbare Elemente in den praktisch-theologischen Diskurs einbringen zu können.
Wie berichtest du auf Partys und Familientreffen von deinem Dissertationsprojekt?
Eine hervorragende Frage, für die es bei mir keine allgemeingültige Antwort gibt. Für mich war es bereits bei der Wahl meines Themas entscheidend, dass ich einen Bereich mit gesellschaftlicher Relevanz und wissenschaftlichem Mehrwert bearbeite. Wenn ich auf privaten Treffen von meinem Forschungsthema berichte, versuche ich immer auch beiden Perspektiven gerecht zu werden. Besonders gut gelingt es mir, wenn mein Gegenüber von meinem Studienverlauf hört. Das löst häufig eine Welle der Rechtfertigungen bei meinen Gesprächspartnern aus. Sie selbst ordnen sich gesellschaftlich ein und positionieren sich besonders nah oder fern an der Welt der Religion.
„Es macht mir immer wieder große Freude zu entdecken, wie weitreichend Gespräche über Theologie oder Kirche sein können.“
Matthias Frenzel
Das klingt nach sehr tiefen Gesprächen …
In der Regel sind diese Gespräche von einer hohen Intimität geprägt. Religion ist häufig ein sehr persönliches Thema und es macht mir dann immer wieder große Freude gemeinsam zu entdecken, wie weitreichend eigentlich derartige Gespräche über Theologie oder Kirche sein können, über die eigene Wahrnehmung hinaus. Darin pflegen sich die Unterhaltungen über mein Dissertationsprojekt ein. Das ist ein schönes Gefühl, da ich merke, wie aktuell eine liturgiewissenschaftliche Arbeit sein kann, auch wenn meine Gesprächspartner keine Berührungspunkte damit haben.
Wie bist du auf dein Dissertationsthema gekommen?
Das Themenfeld ist der Einladung zu einem Oberseminar entsprungen. Prof. Dr. Thomas Klie lud in den Sommersemestern einen kleinen Kreis interessierter Menschen in sein Wohnzimmer ein. Neben leckerem Essen wurden einschlägige Werke gemeinsam gelesen und besprochen. Ein tolles Setting. Wir lasen damals parallel zwei „Programmschriften“ der liturgischen Bewegungen des frühen 20. Jahrhunderts. Auf evangelischer Seite war das „Das Berneuchener Buch“, das ich damals in einem kleinen Impulsreferat vorstellen durfte. Ich beantwortete summa summarum die Frage: Was zeichnet das Buch aus, dass wir es hier in diesem Kreise lesen? Während meiner Recherchen habe ich festgestellt, dass es zwar zu zwei der drei Autoren reichlich Informationsmaterial gibt, der dritte Autor im Bunde, Ludwig Heitmann, jedoch keine größere Beachtung erhalten hat. Das hat mein Interesse geweckt.
„Ich halte ein Stück Zeitgeschehen und Gesellschaftsdeutung in der Hand, die mich häufig wundern lässt, wie nah sich manche gesellschaftlichen Dynamiken des beginnenden 20. und des frühen 21. Jahrhunderts zu sein scheinen.“
Matthias Frenzel
Was fasziniert dich besonders an deiner Forschung?
In seinen Werken nimmt Heitmann einen spannenden Spagat zwischen deskriptiver gesellschaftlicher Wahrnehmung und theoretischer willensphilosophischer Bestimmung des Miteinanders vor. Es gelingt ihm in seinen Ausführungen immer wieder, theologische Grundsatzdebatten fließend in den Diskurs einzuarbeiten. Stellenweise ergeben sich so in seinen Schriften subtile Verbindungen gesellschaftlicher, philosophischer und theologischer Deutungen. Diese herauszuarbeiten ist für mich besonders anregend.
Klingt nach keinem leichten Unterfangen …
Es kostet viel Mühe, da Heitmann von der Zitation wenig hielt und vieles als Allgemeinwissen ganz nebenbei als nicht ausgewiesenes Zitat in seinen Fließtext aufnahm. So lassen sich nahezu alle Größen der Weimarer Klassik in seinen Werken ganz selbstverständlich wiederfinden. Diese zu erkennen ist eine Sache, die Belegstellen und Werke ausfindig zu machen eine ganz andere. Doch diese Forschungsleistung hat mich auch selbst wieder ein Stück weit an die Klassiker deutscher Literatur herangebracht.
Was war das damals für eine Zeit, in der Heitmann wirkte?
Besonders zu Beginn des frühen 20. Jahrhunderts gingen sehr dynamische Prozesse vonstatten. Das politische System wurde grundlegend verändert, es gab eine starke Landflucht und damit einen kaum vergleichbaren Zuwachs an Kulturdiversität in den Ballungsräumen. Hier kommen religiös-kulturelle Fragen besonders zum Vorschein: Gemeindestrukturen, Gottesdienstformen, die Rolle des Pfarrers innerhalb der Gesellschaft, die Bedeutung der Religion für den Einzelnen und für die Masse und vieles mehr. Heitmann legt den Finger meiner Auffassung nach genau dort in die Wunde, wo sich – zum Teil bis in die Gegenwart hinein – die Ergebnisse dieser Aufbrüche und Spannungsfelder ablesen lassen. Ich halte daher ein Stück Zeitgeschehen und Gesellschaftsdeutung in der Hand, die mich häufig aufschrecken und wundern lässt, wie fern und doch wie nah sich die theologischen und gesellschaftlichen Dynamiken des beginnenden 20. und des frühen 21. Jahrhunderts zu sein scheinen.
Wie hat sich dein Thema seit der Festlegung entwickelt, zu welchen Teilen stimmt es noch mit deiner Ausgangsidee überein, was hat sich verändert?
Tatsächlich erweitert sich der Betrachtungskomplex immer mehr und muss auch dementsprechend von Zeit zu Zeit wieder eingeengt werden. Ein – wie ich finde – glücklicher Umstand, da es die Tragweite meines Forschungsfeldes verdeutlicht und mir auch widerspiegelt, welche Relevanz mein Forschungsfeld hat. Allerdings weisen all diese Nebenschauplätze letztlich auf die große Frage hin, mit der ich mich gesondert beschäftige, nämlich die Form des evangelischen Gottesdienstes und ihre Grundlagen für uns als Hauptakteure, aber auch für die Menschen, die letztlich auch ein fester Bestandteil des Geschehens und damit ebenfalls Akteure sind.
Woran arbeitest du im Moment?
Gegenwärtig betrachte ich die Einflüsse der Willensphilosophie auf die Theologie Ludwig Heitmanns. Es lassen sich wichtige Linien ziehen, die Ludwig Heitmann für die Relevanz der Religion innerhalb der Gesellschaft betrachtet.
Welche Hürden und Schwierigkeiten gab oder gibt es für dich im Forschungs- oder Schreibprozess?
Mein Alltag gehört nicht nur der Forschung allein, sondern auch meiner Familie. Meine beiden bezaubernden Kinder und meine Frau nehmen selbstverständlich einen wichtigen Teil meines Lebens ein, sodass ich nicht bis in die späten Abendstunden am Schreibtisch sitzen kann. Die Arbeit schreitet dadurch etwas langsamer voran als gedacht, doch es bewegt sich in eine sehr gute Richtung, sodass ich zufrieden und stolz sein kann.
Was motiviert dich, bei „Durststrecken“ motiviert zu bleiben und weiterzumachen?
Wenn man versucht, sich seine Aufgaben in kleinen Schritten einzuteilen, ist die Freude auch auf längeren „Durststrecken“ beim Überwinden der ein oder andere Hürde groß. Ich versuche mich dementsprechend positiv zu motivieren und in der Regel klappt das auch ganz gut.
Was tust du als Ausgleich zum wissenschaftlichen Schreiben und Arbeiten?
Ich liebe die Musik und erfreue mich an der Natur. Seit 2023 habe ich zwei Bienenvölker in meinem Garten stehen und nutze diese „Ablenkung“ bewusst, um einen Ausgleich zum Alltag zu haben, der nur mir ganz privat gehört. Ein kleiner Zufluchtsort, bei dem ich mich ungestört auf etwas ganz Anderes konzentrieren und tief durchatmen kann.
Hast du schon Pläne, wie es nach Abschluss der Promotion für dich weitergehen soll?
Im September 2024 starte ich in das Vikariat. Dies ist der Ausbildungsweg zum pfarramtlichen Dienst und soll auf die Arbeit in und mit den Gemeinden vorbereiten. Bislang habe ich mit meinem ersten Theologischen Examen im Grunde nur den halben Weg beschritten. Den Herausforderung der praktischen Ausbildung schaue ich daher bereits mit großer Spannung und Freude entgegen. Meine Promotion wird sich vorher nicht abschließen lassen, sie wird aller Voraussicht nach im Anschluss an das Vikariat abgegeben. Wie es danach weitergehen wird, das wird sich erst noch zeigen, doch blicke ich hoffnungsvoll in die Zukunft und freue mich auf das, was mich erwarten wird.
Wir wünschen dir weiterhin viel Freude an deinem Tun und einen guten Beginn für dein Vikariat!
Literaturtipp: Ein Essay von Matthias Frenzel über Ludwig Heitmann in „Quatember“, Vierteljahresheft für Erneuerung und Einheit der Kirche.