Stipendiaten-Thinktank
Gemeinsam die Zukunft gestalten
Klimawandel, Demokratie und Kollaboration – drei große Schlagwörter, die eines miteinander verbindet: Sie bilden die breite thematische Diskussionsgrundlage des Stipendiaten-Thinktanks der Hanns-Seidel-Stiftung. Dieser wurde 2021 als Pilotprojekt gegründet und gibt innovativen Stipendiatinnen und Stipendiaten die Chance, aktiv die Zukunft mitzugestalten.
Der Stipendiaten-Thinktank ist eine Zukunftswerkstatt der HSS, bei der gruppenweise an selbst gewählten Themen gearbeitet wird, um Impulse an politisch Verantwortliche weiterzugeben. Bei einem Seminar kamen beispielsweise knapp 60 Teilnehmer zusammen, die eigene Ideen entwickelten, in Gruppen reflektierten und Ansätze zur Umsetzung ausarbeiteten.
Während des gesamten Projektzeitraums stand ihnen hierbei der ehemalige Stipendiat und heutige Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und New-Media-Experte Alexander Pinker als Betreuer mit Rat und Tat zur Seite. „Der Thinktank ist eine tolle Möglichkeit, um die Stimme der nächsten Generation zu hören. Die HSS ermöglicht es den Stipendiatinnen und Stipendiaten aus unterschiedlichsten Fachbereichen, gemeinsam die Zukunft zu gestalten und an Themen zu arbeiten, die ihnen wirklich wichtig sind. Das ist für mich einzigartig“. Der Stipendiaten-Thinktank bietet auch die Möglichkeit, Verbindungen zu politischen und wissenschaftlichen Akteuren Netzwerk herzustellen.
Beispielsweise nahm eine Gruppe beim ersten Thinktank den Kontakt zum deutschen Botschafter in Moskau auf, um ein Thesenpapier für die außenpolitische Positionierung Deutschlands anzufertigen. Andere Gruppen stellten derweil einen Antrag an den Bayerischen Landtag, erstellten eine Website, die helfen soll, den digitalen Informationsdschungel überschaubarer zu machen, oder beschäftigten sich mit Bildung, politischer und nachhaltiger Kommunikation sowie erneuerbaren Energien. Aktuell wird außerdem an einer Website gearbeitet, auf welcher alle Thinktank-Ergebnisse gesammelt und dokumentiert werden. Auf dieser werden auch die Fortschritte des kommenden Stipendiaten-Thinktanks 2.0 (siehe Kasten unten) zu finden sein.
Abgesehen von den drei unten vorgestellten Themen können jederzeit auch neue Themenvorschläge eingebracht werden. Die Diskussionsrunden, in denen diese bearbeitet werden, finden regelmäßig in gemeinsam vereinbarten Terminen statt. Daneben haben die Gruppen jederzeit die Möglichkeit, ihre Themen in individuellen (Online-)Terminen zu besprechen.
Fest steht: Nur durch Ideen, Einwände und Argumente der Stipendiatinnen und Stipendiaten ist es möglich, die Themen gemeinsam anzugehen. Sowohl aktive Stipendiatinnen und Stipendiaten als auch Altstipendiaten und Altstipendiatinnen sind daher eingeladen, beim Stipendiaten-Thinktank 2.0 mitzuwirken. Bei Fragen und Anregungen steht Dr. Jutta Möhringer gerne zur Seite.
Die Projekte im Fokus des Stipendiaten-Thinktank 2.0
Landleben – ländlicher Raum neu & attraktiv
Was macht das Leben auf dem Land heutzutage attraktiv? Welche Hindernisse und Hürden sprechen gegen den Lebenssitz? Lohnt es sich, Muster, die in der Vergangenheit besser funktionierten, wieder aufleben zu lassen? Fragen wie diese werden im Thinktank zunächst definiert, um daraus nach und nach Aufgaben und Ansätze abzuleiten.
Die Themengebiete sind:
- Landwirtschaft (z.B. Agri-PV, Direktvermarktung, Aufwertung der Landwirtschaft, Förderungen etc.)
- Infrastruktur (z.B. bessere Busanbindungen, neue Fahrpläne/-zeiten etc.)
- Politische und gesellschaftliche Einbindung (z.B. wieder mehr Engagement in Vereinen fördern, bürokratischen Aufwand minimieren, junge Menschen im Gemeinderat etc.)
- Arbeitsplätze (z.B. Zweigstellen großer Unternehmen auf dem Land, Co-Working Spaces im Zuge von Home Office & New Work etc.)
Außenpolitik
Im Rahmen des Thinktanks 2021 hat die Arbeitsgruppe Außenpolitik eine Analyse der Ist-Situation der deutschen Außenpolitik durchgeführt und eine Projektion zukünftiger Entwicklungen der nächsten Jahrzehnte vorgenommen. Die Analyse basiert auf der Methodik des Trend Exploration Frameworks und umfasst vier Analyseschritte:
- Welche Aspekte müssen sich am meisten verändern?
- Was ist der aktuelle Stand?
- Welcher Trend wird den Bereich am meisten beeinflussen?
- Wie könnte man den Stand aufgrund des aktuellen Trends verändern?
Dabei wurden in vier Themenfeldern Ergebnisse und Handlungsempfehlungen in einem Thesenpapier zusammengetragen. Nun geht die Außenpolitik in die nächste Runde, möchte den Blick erweitern und schärfen und weitere Gespräche mit Politikern aus aller Welt führen.
Digitale Verwaltung – auf dem Weg zum e‑Government 2025
Das Onlinezugangsgesetz (OZG) sieht vor, dass Bund, Länder und Kommunen alle Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 auch digital anbieten. Allerdings sind hiermit auch einige Herausforderungen wie Vorbehalte der Bürger, Föderalismus, veraltete technische Ausstattung in den Behörden sowie fehlende IT-Skills der Arbeitskräfte vor Ort verbunden. Die Thinktank-Arbeitsgruppe „e‑Government 2025“ soll hierfür an Lösungen arbeiten.